Lennart Marioneck siegt beim GT4 European Series Auftakt in Misano
Beim
Saisonauftakt des GT4 European Series Northern Cup dominierte der
Bamberger Rennfahrer Lennart Marioneck den ersten Lauf. Auch im zweiten
Rennen zeigte er eine starke Performance und verpasste nur knapp das
Podium. Zusammen mit seinem Teamkollegen Jonathan Cecotto trägt sich
Marioneck in die Tabellenführung ein.
Ein kurzer Anruf zwei Tage vor
Rennbeginn, und schon fand sich der fränkische Rennfahrer Lennart
Marioneck wieder hinter dem Steuer eines Rennwagens. Obwohl er sich für
dieses Jahr wenige Cockpit-Chancen ausrechnete, traf ihn der Zufall.
Zusammen mit Jonathan Cecotto, dem Sohn des ehemaligen DTM-Fahrers
Johnny Cecotto, trat Marioneck beim Saisonauftakt des GT4 Northern Cups
in einem von Reiter Engineering bereitgestellten KTM X-Bow für das RYS
Team Kiska an.
Anfängliche Startschwierigkeiten
Mehr
als 170 Tage war Marionecks letzter Einsatz im Reiter KTM X-Bow her.
Vergangenen Oktober verlor der Unterfranke beim finalen Rennwochenende
unverschuldet den Meistertitel. Die fehlende Praxis machte sich zu
Beginn deutlich. Platz 16 und 21 lauteten die ernüchternden Ergebnisse
nach den ersten beiden Trainings. „Es hat mir an der Vorbereitung
gefehlt. Ich kam anfangs nicht schnell in Fahrt.“, so der 28-Jährige.
Doch
die Enttäuschung schwappte schnell in Ehrgeiz um. Während sein
Teamkollege Jonathan Cecotto im ersten Qualifying die fünfbeste Zeit
erlangte, reizte Marioneck die gesamten 360 PS seines KTM X-Bows im
zweiten Qualifying aus und brannte die zweitschnellste Zeit in den
italienischen Asphalt.
Marioneck und Cecotto – ein Dreamteam im Nachtrennen
Der
GT4 European Cup startete mit einem Nachtrennen in die 2017er Saison.
Um 22 Uhr fiel der Startschuss und 66 Rennfahrer und Rennfahrerinnen
starteten auf 33 Rennfahrzeugen ins Rennen. Mittendrin: Jonathan
Cecotto, der den ersten Stint fuhr. Der junge Rennfahrer tat sich
anfänglich schwer. „Die anderen waren viel schneller als ich“, so der
17-Jährige. „Doch dann konnte ich überholen und meine Rundenzeiten
wurden schneller.“ Als er das Lenkrad nach halber Renndistanz an
Teamkollege Lennart Marioneck übergab, gab es kein Halten mehr für den
durstigen Rennfahrer: Er überholte den letzten Gegner und fuhr souverän
den Sieg nach Hause. „Ich bin überglücklich. Jonathan hat einen
fantastischen Job gemacht. Das erste Rennen zu gewinnen hätte ich mir im
Traum niemals ausgemalt“, so der überglückliche Sieger. Das Dreamteam
feierte anschließend den großen Erfolg auf dem Siegertreppchen vor der
stolzen Mannschaft des RYS Team Kiska.
Von Position zwei aus ging
es Sonntagnachmittag ins zweite Rennen an diesem Wochenende. Lennart
Marioneck startete von zweiter Positon aus und musste sich anfangs hart
gegen die Konkurrenz durchsetzen. Nachdem Marioneck lange hinter einem
Porsche festhing, übergab er den KTM X-Bow auf Platz vier liegend an
Cecotto, der sich auf sicherem Podiumskurs unverschuldet einen Dreher
einstecken musste und somit zurück auf Platz sieben katapultiert wurde.
Aufgeben war nicht drin und so sammelte sich der Venezolaner schnell
wieder und sicherte sich noch die sechste Position. Auch die
anschließende Safety-Car-Phase und eine letzte Sprint-Runde rüttelten
nichts mehr an dem Ergebnis.
Doch der sechste Platz reichte aus, um sich die Tabellenführung zu sichern.
Renn-Zukunft für Marioneck ungewiss
Obwohl
Marioneck beim ersten Lauf eine gute Performance und sehr gute
Ergebnisse zeigte, ist die Zukunft für ihn im Motorsport ungewiss. „Die
Finanzierung für weitere Rennen steht derzeit leider noch nicht und
somit sind weitere Starts erstmal ungewiss. Ich danke Reiter Engineering
für den spontanen Anruf und die Chance, mich in Misano beweisen zu
können.“
Wie es für den Bamberger im Rennsport weitergeht, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.